- Was ist medizinische Bildgebung?
- Was ist ionisierende Strahlung?
- Was bedeutet Strahlendosis?
- Ist das Verwenden von ionisierender Strahlung sicher?
- Das Risiko auf schädliche Wirkungen durch ionisierende Strahlung ist kumulativ. Was bedeutet das?
- Ist ionisierende Strahlung schmerzhaft?
- Bei welcher Untersuchung wird ionisierende Strahlung verwendet?
- Wenn eine Untersuchung ergibt, dass alles normal ist, war sie dann unnötig?
- Was bedeutet CT?
- Was bedeutet CAT?
- Was tun im Falle einer Schwangerschaft?
- Gibt es ionisierende Strahlung in der Natur?
- Welche ist die beste Technik der medizinischen Bildgebung?
- Ist die Ultraschallaufnahme sicher?
- Was bedeutet MRT?
- Ist die MRT sicher?
- Was bedeuten die Abkürzungen MR, MKR und MRT?
- Was ist die Nuklearmedizin?
- Was bedeutet SPECT oder PET?
- Was ist ein Radioisotop?
- Was sind Positronen?
- Was machen die verschreibenden Ärzte, Radiologen, Nuklearmediziner und Fachkräfte der medizinischen Bildgebung?
- Was ist Evidence Based Medicine?
- Ich habe eine Anzeige für einen Ganzkörper-CT-Scan auf einer Internetseite gesehen. Gehe ich ein Risiko ein, wenn ich auf diese Anzeige antworte, um die Untersuchung machen zu lassen?
Was ist medizinische Bildgebung?
Der Begriff „medizinische Bildgebung“ umfasst alle Techniken, die verwendet werden, um ins Innere des Körpers zu sehen. Ärzte verwenden diese Bildaufnahmen, um eine Diagnose zu erstellen oder eine Behandlung zu bewerten und die medizinische Nachsorge zu gewährleisten.
Was ist ionisierende Strahlung?
Wir können ionisierende Strahlung nicht mit unseren Sinnen wahrnehmen, doch sie durchdringt lebendes Gewebe. Wenn sie in unverantwortlicher Weise verwendet werden oder im Falle von zu häufigen Anwendungen können diese Strahlen das Gewebe schädigen und somit schädlich für die Gesundheit sein.
Die Strahlendosis ist die Menge an ionisierender Strahlung, der Sie ausgesetzt sind. Diese Dosis hängt von der verwendeten bildgebenden Technik und von der Anzahl der an Ihnen durchgeführten Untersuchungen mit ionisierender Strahlung ab.
Ist das Verwenden von ionisierender Strahlung sicher?
Ja, wenn die Untersuchung
- medizinisch indiziert (gerechtfertigt) ist
-in optimaler Weise durchgeführt wird (Klärung der medizinischen Fragestellung unter Verwendung der kleinstmöglichen Strahlendosis und Anwendung der nötigen Schutzmaßnahmen).
Die Strahlenrisiken sind so auf ein Minimum reduziert.
Das Risiko auf schädliche Wirkungen durch Ionisierende Strahlung ist kumulativ. Was bedeutet das?
Das bedeutet, dass je öfter Sie ionisierender Strahlung ausgesetzt sind, desto höher ist das Risiko, dass es negative Auswirkungen auf Ihre Gesundheit hat.
Ist ionisierende Strahlung schmerzhaft?
Nein, man spürt die ionisierenden Strahlen nicht.
Der Körper besitzt kein Organ mit dem er ionisierende Strahlung wahrnehmen kann.
Bei welcher Untersuchung wird ionisierende Strahlung verwendet?
• die Röntgenaufnahme
• die Durchleuchtung
• der CT-Scanner
• die planare Szintigraphie
• die Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie (oder SPECT vom Englischen Single Photon Emission Computed Tomography)
• die Positronen-Emissions-Tomographie (oder PET-Scan, vom Englischen Positron Emission Tomography).
Wenn eine Untersuchung ergibt, dass alles normal ist, war sie dann unnötig?
Nein. Eine Untersuchung liefert Informationen, die es dem Arzt ermöglichen, eine ganze Reihe möglicher Ursachen von Symptomen auszuschließen und hilft ihm eine Diagnose zu stellen. Dies gilt auch für Vorsorgeuntersuchungen (zum Beispiel die Mammographie).
CT ist die Abkürzung für Computed Tomography und bedeutet Computertomographie (in der Umgangssprache auch Scanner genannt). Bei dieser Technik werden Röntgenstrahlen verwendet, um das Innere des Körpers dreidimensional nachzustellen. Diese dreidimensionale Bildinformation muss der Patient mit einer erheblich höheren Strahlendosis „bezahlen“ (verglichen mit einer konventionellen Röntgenaufnahme).
CAT ist die Abkürzung für Computer Axial Tomography. Es ist die gleiche Technik wie bei der Computertomographie (CT).
Was tun im Falle einer Schwangerschaft?
Wenn Sie eine Schwangerschaft nicht mit Sicherheit ausschließen können, sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt oder der Fachkraft der medizinischen Bildgebung. Er wird die Risiken einschätzen und prüfen ob es andere Möglichkeiten gibt, bei denen weniger oder gar keine Strahlen verwendet werden. Das Risiko für schädliche Nebenwirkungen durch ionisierende Strahlung ist für ungeborene Kinder viel höher als für Erwachsene, vor allem während der ersten Monate der Schwangerschaft. Der Arzt kann einschätzen, ob die zu erwartenden Vorteile größer sind als die Risiken und ob die Untersuchung nicht auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden kann. Er wird alle notwendigen Schutzmaßnahmen ergreifen, um die Risiken so gering wie möglich zu halten.
Gibt es Ionisierende Strahlung in der Natur?
Die natürliche Umgebungsstrahlung, der wir ausgesetzt sind, ist nicht überall gleich. Die Anzahl der radioaktiven Elemente, die sich im Boden befinden ist an einigen Orten höher als an anderen. Die natürliche Umgebungsstrahlung ist stärker in größerer Höhe, da die Atmosphäre dort weniger dicht ist.
Welche ist die beste Technik der medizinischen Bildgebung?
Das anzuwendende Bildgebungsverfahren hängt von der klinischen Fragestellung ab. Der Radiologe ist der Experte bei der Entscheidung, welche Technik für Sie am besten geeignet ist. Jede Technik hat ihre Stärken und ihre Schwächen.
Ist die Ultraschalluntersuchung sicher?
Ja, sie wird unter anderem verwendet, um die verschiedenen Stadien der Schwangerschaft zu überwachen. Doch die Ultraschallaufnahme hat ihre Grenzen: sie ermöglicht es nicht, jede Erkrankung bildlich darzustellen.
MRT ist die Abkürzung von Magnetresonanztomographie. Bei dieser Technik werden ein sehr starkes Magnetfeld sowie Radiowellen verwendet, um Bilder vom Inneren des Körpers zu erhalten. Hierfür werden keine ionisierenden Strahlen verwendet.
Es konnte bisher keine Langzeitnebenwirkung durch das Verwenden dieser Technik festgestellt werden. Während einer MRT kann es sein, dass der Patient ein leichtes oberflächliches Erhitzen verspürt, das ist aber nur ein vorübergehender Effekt.
In einigen Fällen (z.B. bei Trägern von implantierten Apparaten wie z.B. Herzschrittmachern) kann keine MRT Untersuchung durchgeführt werden. Deshalb wird Ihnen bei solchen Untersuchungen ein Fragebogen ausgehändigt, um eventuelle Risiken abzuklären.
Was bedeuten die Abkürzungen MR, MKR und MRT?
Die Abkürzungen MR, MKR und MRT bedeuten jeweils Magnetresonanz, magnetische Kernresonanz und Magnetresonanztomographie. Diese Begriffe sind Synonyme für die Bildgebung durch Magnetresonanz (MRT). Das Wort „Kern“ in Kernresonanz zeigt, dass das Bild mittels Atomkerne, die im Körper vorhanden sind, erstellt wird. Es gibt also keinen Zusammenhang mit der Nuklearmedizin, bei der die Untersuchungen auf Basis von radioaktiven Isotopen gemacht werden.
In der Nuklearmedizin wird ein radioaktives Atom (Radioisotop) mit einem Molekül verbunden. Daraus entsteht dann ein Radiopharmakon, auch „Tracer“ genannt. Nach der Injektion wird dieses Radiopharmakon von einem bestimmten Teil des Körpers aufgenommen. So gibt es Radioisotope, die vor allem von den Knochen angenommen werden, andere von der Leber, usw. Das im Tracer enthaltene Radioisotop gibt ionisierende Strahlung ab. Diese Strahlung wird durch Detektoren geortet und bildet so eine Aufnahme (zum Beispiel vom Skelett). Der Körper scheidet das Radioisotop nach einer kurzen Zeit aus, unter anderem durch den Urin. Während einer solchen Untersuchung ist der Patient einer Strahlendosis ausgesetzt, die mit der einer CT-Untersuchung verglichen werden kann.
SPECT bedeutet Single-Photon Emission Computed Tomography PET bedeutet Positron Emission Tomography. Bei diesen Techniken der Bildgebung wird ein radioaktives Mittel verwendet, um medizinische Bildaufnahmen zu erhalten. Dieses Mittel wird schnell vom Körper ausgeschieden, vor allem durch den Urin.
Ein Radioisotop ist ein Atom dessen Kern instabil ist und der ionisierende Strahlen abgibt.
Das während der PET-Untersuchung verabreichte Radioisotop gibt Positronen (eine Art ionisierende Strahlung) ab. Bei der Kollision mit einem Elektron (Teil eines Atoms) vernichten sich Positron und Elektrongegenseitig, um zwei Gamma-Strahlen (ionisierende Strahlung) abzugeben, die den Körper in entgegengesetzten Richtungen verlassen (180°-Winkel).
Der Detektionsring misst diese beiden Strahlen, dann berechnet der Computer der Ort des radioaktiven Zerfallsmit großer Genauigkeit bestimmt werden. Daraus entsteht ein Bild der Verteilung des verabreichten radioaktiven Mittels im Körper.
Was machen die verschreibenden Ärzte, Radiologen, Nuklearmediziner und Fachkräfte der medizinischen Bildgebung?
- Der verschreibende Arzt bittet den Radiologen oder Nuklearmediziner eine klinische Fragestellung zu beantworten. Hierzu schlägt er vor, eine bestimmte Untersuchung an seinem Patienten durchzuführen, um eine Diagnose stellen zu können, eine Krankheit weiter zu behandeln oder eine Behandlung zu evaluieren.
- Die Radiologen bewerten die medizinischen Bildaufnahmen, die in der Radiologie-Abteilung erstellt wurden (Röntgenaufnahme, Durchleuchtung, CT, Ultraschallaufnahme, MRT). Einige Untersuchungen und Behandlungen führen sie auch selbst durch. Die Nuklearmediziner bewerten die medizinischen Bildaufnahmen, die in der nuklearmedizinischen Abteilung erstellt wurden (planare Szintigraphie, SPECT und PET). Sie führen Untersuchungen sowie Behandlungen mit radioaktiven Isotopen durch.
- Der medizinisch-technische Assistent der Radiologie („ATM de radiologie“) ist die Fachkraft der medizinischen Bildgebung, die zum Beispiel im Krankenhaus die medizinischen Aufnahmen unter der Verantwortung eines Radiologen oder eines Nuklearmediziners durchführt. Er verarbeitet die Aufnahmen am Computer weiter, so dass sie anschließend dem Radiologen bzw. Nuklearmediziner zur Befundung (zur Interpretation / zum Stellen der Diagnose) vorgelegt werden können.
Was ist Evidence Based Medicine?
Evidence Based Medicine bedeutet wörtlich „Beweis-gestützte Medizin”. In der Evidence Based Medicine werden die besten verfügbaren Beweise verwendet, um Entscheidungen in der Medizin zu treffen, dabei werden die aktuellen Kenntnisse der Medizinwissenschaft berücksichtigt.
Ich habe eine Anzeige für einen Ganzkörper-CT-Scan auf einer Internetseite gesehen. Gehe ich ein Risiko ein, wenn ich auf diese Anzeige antworte, um die Untersuchung machen zu lassen?
Hier sollten Sie Vorsicht walten lassen, denn dies kann ein Risiko für Ihre Gesundheit sein.
Dies kann ein Risiko für Ihre Gesundheit darstellen. Ist diese Untersuchung in Ihrer Situation nicht gerechtfertigt, dann sollte sie auch nicht gemacht werden. Das Gesundheitsrisiko wäre größer als der Vorteil, den man daraus ziehen könnte. Ein Ganzkörper-CT-Scan ist zudem in den internationalen Richtlinien nicht als Vorsorgeuntersuchung anerkannt. Bei dieser Untersuchung wird der ganze Körper intensiver Strahlung ausgesetzt. Dies kann langfristig zu Krebs führen.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass das einzige Ziel dieses Internet-Werbung Kundenfang ist. Der verlangte Preis für die Untersuchung könnte zudem überteuert sein. Es ist zu beachten dass in diesem Fall eine solche Untersuchung nicht von der Krankenkasse zurückerstattet wird. Zudem sind diese Praktiken illegal.
Wenn Sie eine solche Anzeige sehen, bitten wir Sie, uns umgehend zu informieren.